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  Bathorner Siedlung
 

Bathorner Siedlung



Ab 1936 wurde das Barackenlager Bathorn am Coevorden-Piccardie-Kanal vom Reichsarbeitsdienst erbaut. Von hieraus wurden im Bourtanger Moor Entwässerungen, Wegebauten und Kultivierungsarbeiten durchgeführt. Die Versorgung des Lagers sowie einiger anderer Lager erfolgte vom Bahnhof Hoogstede aus mittels Loren und Rohöllokomotiven über den Bathorner Diek.

In den letzten Kriegsjahren wurde dieses Lager als Kriegsgefangenenlager für Soldaten aller gegen Deutschland kriegsführenden Nationen verwandt. Nach dem Zusammenbruch des 3.Reiches im Jahre 1945 wurde dieses Barackenlager mit Ausländern besiedelt.

Später übernahm die Strafanstalt Emsland mit Sitz in Lingen einen Teil des Lagers und machte hieraus für einige Zeit Strafgefangenenlager für Zivilisten. Weitere Baracken übernahmen die Ölfirmen Wintershall und Deilmann sowie der Kreis. Die drei vom Kreis übernommenen Baracken wurden als Flüchtlingslager für die Vertriebenen aus den Provinzen jenseits der Oder-Neiße-Linie genutzt.

Der größte Teil der Vertriebenen fand bei den Ölfirmen Wintershall und Deilmann Beschäftigung. Diese Baracken wurden ausgebaut, und es entstand eine neue Gemeinde von ca. 1000 Einwohnern, die zur politischen Gemeinde Hoogstede dazugeschlagen wurde. Jetzt wurde auch eine "Lagerschule" eingerichtet, da die Schule Hoogstede den Zustrom der Flüchtlingskinder nicht mehr fassen konnte.

Im August 1949 schlossen sich die Sportler von Neugnadenfeld und Bathorn zu einem Verein "Spiel- und Sportverein Neugnadenfeld/Bathorn" zusammen. Bis zum Ende des Jahres gehörten diesem Verein 137 Mitglieder an. Er hatte folgende Angebote: Fußball (1 Senioren-, 1 A- und 1 B-Jugendmannschaft), Tischtennis, Preisschießen, Frauengymnastik, Tanzveranstaltungen und Theateraufführungen.

Ende des Jahres 1951 zog ein großer Teil der Bewohner, die als Stammarbeiter bei der Wintershall AG beschäftigt waren, nach Rühlerstwist und Emlichheim um, wo neue Siedlungen für sie gebaut worden waren. Die leerstehenden Wohnungen wurden mit neuen Familien besetzt. Durch Abwanderung und Umsiedelung ging die Einwohnerzahl immer mehr zurück. Die leer gewordenen Baracken wurden abgebrochen. Auch die Fusion des "Spiel- und Sportverein Neugnadenfeld/Bathorn" löste sich durch den enormen Rückgang der Bathorner Einwohnerzahl auf. Bis zum heutigen Tage bestehen jedoch noch gute Beziehungen zwischen der Bathorner Bevölkerung und dem Sportverein " SV Neugnadenfeld".

1953 erhielt die Straße Bathorner Diek eine Betondecke. Trotzdem standen bei anhaltenden Regenfällen weite Abschnitte der Straße für längere Zeit unter Wasser.

1957 wurde mit dem Bau von drei Siedlungen begonnen. Im Januar 1958 begann die staatliche Moorverwaltung mit dem Aufbau der Wirtschaftsanlagen für die Administration. Neue Baracken mußten aufgestellt werden, für die Unterbringung der Handwerker, der Geräte und des Düngers. 1959 wurden die letzten Baracken sowie der Lagersaal abgerissen. Die Lagerschule wurde 1964 aufgelöst, da durch rückläufige Schülerzahlen kein Bedarf mehr für diese Einrichtung bestand. In den anschließenden Jahren entwickelte sich Bathorn zu dem heutigen schmucken Gemeindeteil von Hoogstede.
Am südlichen Teil des Bathorner Dieks sind heute bereits mehrere größere Gewerbebetriebe endstanden. Die Tendenz ist steigend. Zurzeit leben in Bathorn und Umgebung ca. 200 Einwohner.

 
 
   
 
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